Varianten - Downloads - Vertrieb
Das
Unternehmen ist Jahr 2000 aus dem 1993 gegründeten Ingenieurbüro db
hervorgegangen. Die Schwerpunkttätigkeit umfasst Funklösungen für die BOS.
Anwender von Feuerwehren, Rettungsdiensten, Polizeien, Bundeswehr usw. zählen
zu den hauptsächlichen Kunden.
Hauptsitz db in
Karlsbad (links) und Fertigung in Ettlingen (rechts)
76307
Karlsbad – Hauptsitz
(Geschäftsleitung, Systementwicklung, Integration, Service, Lager)
76275 Ettlingen – Fertigung
(Komponentenentwicklung, SMD Bestückung; ISO 9001 zertifiziert)
79312
Emmendingen – Vertrieb
(Außendienst, Projektkoordination, After Sales Support)
Das Produktangebot umfasst Digitale Alarmgeber (DAG)
und Digitale Alarmumsetzer (DAU) mit der zugehörigen Software für die digitale
Alarmierung nach TR-BOS, Sprechfunkgeräte nach TR-BOS FUG8 sowie kundenspezifische
Kommunikations- und IT-Lösungen, insbesondere Richtfunk und IP Vernetzung und
Sprechfunksysteme (Analog/DMR). db
Elektronik ist Hersteller der genannten DA Komponenten. Die Fertigung erfolgt
in Serienproduktion. Die stetige
Produktpflege zielt auf funktionale
Erweiterungen und Ergänzungen. Als Hersteller werden Zulassung, Produkthaftung,
EMVG und WEEE verantwortet.
Geschäftsführer Hr. Dipl.-Ing.
Dirk Barthelmes hatte bereits bei der Erstellung der ersten Ausgabe der TR-BOS
- Geräte für die digitale Funkalarmierung mitgewirkt. Er ist Initiator des Arbeitskreises
BOSKRYPT, welcher ein herstellerunabhängiges, freies
Verschlüsselungsverfahren für POCSAG-Systeme hervorbrachte. In diesem
Zusammenhang betreibt Dirk Barthelmes die Webseite www.BOSKRYPT.de. Dort wird die
technische Dokumentation des Standards bereitgestellt sowie Informationen zu
Herstellern und BOSKRYPT-fähigen Produkten. Dirk Barthelmes ist zudem Initiator
des Arbeitskreises „DA-Stecker“. Hier
wird die einheitliche Anbindung von Einsatzleitsystemen (ELS) an Digitale
Alarmierungssysteme (DA) vorangetrieben.
Fachpublikationen zu Funkthemen mit Schwerpunkt BOS.
Literaturnachweis:
Bücher
• 1998 - Handbuch BOS Funk
• 2012 - Tagungsband UKW Tagung Weinheim: HF
Komponenten für POCSAG
• 2013 - Tagungsband UKW Tagung Weinheim: Notstromversorgung
von PoE Richtfunksystemen
• 2015 - Planungshandbuch Digitalalarm
• 2017 - Tagungsband UKW Tagung Weinheim:
Gleichwellentechnik für FM und DMR
• 2018 - Tagungsband UKW Tagung Weinheim: RPC1
Empfangskomponenten für das DAPNET am Beispiel des Birdy WP
• 2019 - Tagungsband
UKW Tagung Weinheim: Pager mit Zusatzfunktionen im IoT
Zeitschrift
Brandschutz
• 09/2014 - Austausch der Alarmierungstechnik im Stadt- und
Landkreis Karlsruhe
• 03/2016 - BOS einheitliche Textverschlüsselung bei
Digitalalarm
• 10/2016 - Unterstützung des Innenangriffs mit mobilen
Relaisstellen
• 09/2017 - Erhalt der BOS Fernmeldemittel beim
Blackout
• 08/2019 - Praktische Alarmierungsprobleme
• 03/2020 -
Aktuelle Entwicklungen bei der digitalen Alarmierung
Zeitschrift
NET 10/2017 - Einheitliche Textverschlüsselung
im BOS-Digitalalarm
03/2019
- Beschaffung von Kommunikationstechnik durch öffentliche Auftraggeber
06/2019
- Vergabe in Losen
09/2019
- Wertungskriterien bei der Beschaffung Teil 1
10/2019
- Wertungskriterien bei der Beschaffung Teil 2
Zeitschrift
Funkamateur
• 01/2009 – GSM Box – Einfache Steuerung mit
Mobilfunktechnik Teil 1
• 02/2009 – GSM Box – Einfache Steuerung mit
Mobilfunktechnik Teil 2
• 06/2009 – USV für 12V Systeme
• 09/2009 – 12V Sicherungsverteiler im KFZ Einsatz
Netze für die Digitale Alarmierung können je nach den
zur Verfügung stehenden Ressourcen auf verschiedenste Weise aufgebaut werden.
Mit der Einführung der digitalen BOS Alarmierung im Jahr 1993 wurde das auch
heute noch gängige Konzept entwickelt. Es sieht die Auslösung des Alarmes in
der Leitstelle und nachfolgende zeitlich versetzte Verteilung in der Fläche
vor. Dieses Verfahren war erforderlich da die Größen üblicher Landkreise
deutlich über dem Funkversorgungsbereich eines Senders liegen. Mit der
Alarmweitergabe von einem DAU zum nächsten wurde schon früh ersichtlich, dass
selbst bei Systemen mit relativ wenigen DAU bereits von den Anwendern nicht
mehr akzeptierte Laufzeiten entstehen. Die Hersteller haben deshalb ihre
Systeme zu der heute noch dominierenden Parallelaussendung weiterentwickelt.
Dabei senden mehrere DAU die Alarme zeitgleich aus. Das Flexalarmsystem
arbeitet ebenfalls mit dieser Parallelaussendung. Sollten mehrere Alarmierungen
mit großer Textlänge erforderlich werden, teilt der DAG diese vollautomatisch
und prioritätsgesteuert auf mehrere Alarmierungschritte auf.
Bei der schnellen Textalarmierung werden Rufe zu
verschiedenen Empfängern, aber mit gleichem Text sehr zeitsparend übertragen.
Gegenüber der ursprünglichen alphanumerischen Alarmierung, bei der der Text
nach jedem RIC ausgesendet wird, wird er bei der schnellen Textalarmierung nur
einmal am Ende der Alarmierung angehängt. Dies ist funktional vergleichbar mit
der 5-Ton Alarmierung, bei der erst eine Reihe von Tonfolgen gesendet werden um
die Lautsprecherwiedergabe bei den Empfängern zu aktivieren und dann eine
Sprachdurchsage für alle zuvor angesprochene Empfänger gemacht wird. Das Flexalarm-System unterstützt dieses
effektive Rufverfahren, individuell je RIC konfigurierbar bereits im
Standardlieferumfang.
Ein Landkreis wird dadurch versorgt indem der
Zeitpunkt der Aussendung der DAU auf eine Anzahl Zeitschlitze verteilt wird. Nachfolgend
ist eine Beispielkonfiguration mit sechs Zeitschlitzen, denen jeweils eine
Farbe zugeordnet ist, dargestellt. Die DAU, deren Aussendungen sich in der
Fläche möglichst wenig überlappen, werden auf die gleichen Zeitschlitze
gruppiert.
Prädiktion mit sechs Zeitschlitzen und einer Versorgung von -90 dBm
Dies
ist ein komplexer Prozess der Erfahrung und die entsprechenden Werkzeuge
benötigt. Mittels PC gestützter Prädiktion wird die Funkversorgung vorberechnet
und die Zeitschlitze verteilt. Die Größe einer Zelle ist dabei von den
Versorgungsanforderungen abhängig. Nachfolgend ist eine Prädiktion zu sehen die
von einer Versorgung mit -80dBm Empfängerleistung im Freien ausgeht. Man
erkennt im Vergleich zum vorhergehenden Bild bereits, dass es zur Ausbildung
von unterversorgten Bereichen („weißen Flecken“) kommt.
Reduzierter Versorgungsbereich bei sechs Zeitschlitzen und -80 dBm
Wenn
die Anforderungen an die Interferenzvermeidung auf einen Wert von 12 dB steigen
und gleichzeitig die Zahl der Zeitschlitze mit vier zu gering gewählt wird,
reduziert sich der Versorgungsbereich bereits deutlich.
Hinweis:
Im nachfolgenden Beispiel wird der vierte ZS durch die Aussendung der Leistelle
belegt und ist nicht farblich abgebildet. In der Fläche stehen also effektiv
nur drei ZS zur Verfügung.
Flächenversorgung bei vier Zeitschlitzen und -80 dBm, 12 dB S/I
Diese
Aussage kann nicht pauschal getroffen werden da sie durch eine Vielzahl an
Parametern beeinflusst wird. Wesentliche Faktoren sind dabei der geografische
Standort, Antennenhöhen, Sendeleistung incl. Kabeldämpfung, Umgebungsbebauung,
geforderter Versorgungsgrad usw. Die Nutzung von mehr Zeitschlitzen muss dabei
nicht zwangsläufig ein Nachteil sein. Durch die zeitliche Entkopplung, aber
trotzdem praktisch immer bestehender Überlappungszonen der DAU Versorgung,
ergibt sich für die Empfänger die Möglichkeit des Mehrfachempfangs mit
Meldungskorrektur. Wenn ein Gebäude von drei DAU aus drei Richtungen ungefähr
gleich stark versorgt wird, ergeben sich zudem unterschiedliche
Gebäudedämpfungen, z.B. durch ein Fenster in einer Richtung. Zeitgleich
auftretende Überlappungszonen sind zu vermeiden, vor allem wenn sie von
ungefähr pegelgleichen DAU mit unterschiedlichen Entfernungen kommen. Dies
führt unvermeidbar zu Interferenzen die den Empfang verschlechtern oder sogar
verhindern können. Übliche Flexalarmnetze mit einer Einspeisestelle arbeiten
mit fünf Zeitschlitzen, nur in Ausnahmefällen oder durch zusätzliche technische
Maßnahmen kann davon nach unten abgewichen werden. Komplexe Netze und sehr
große Flächen können auch mehr als fünf ZS erfordern.
Durch technische Maßnahmen mit der Option GNSS
(siehe weiter unten) lässt sich dieses Problem beseitigen indem durch
hochsynchrone Aussendungen die Interferenzen minimiert werden.
Die
Prädiktion kann mit den zugrunde liegenden mathematischen Methoden eine
Vorhersage für das so genannte Freifeld bestimmen. Dabei handelt es sich um
einen Idealwert der durch die Landnutzung (Wald, Gebäude) in der Regel
verschlechtert wird. Zusätzliche Dämpfungen treten zudem auf, wenn sich die
Empfänger in Gebäuden befinden. Die Dämpfungen können aufgrund aktueller
Bauausführungen so groß werden, dass eine spezielle Gebäudefunkversorgung
errichtet werden muss. Die Prädiktion
ist also nur eine erste Schätzung die vor allem bei wichtigen Nutzern (z.B.
Notarzt im Krankenhaus) praktisch verifiziert werden muss. Eine 100% Versorgung
eines Landkreises auch im Keller beliebiger Gebäude wird es nie geben. Aufgabe
der Netzplanung bei DA Systemen ist es, einen möglichst großen Teil der
Empfänger an ihren üblichen Aufenthaltsorten zu erreichen, nicht eine hohe
Flächenversorgung! Eine Versorgung von Wald- oder Ackerflächen, oder die
Aufstellung von DAU abseits von Siedlungsflächen ist deshalb nicht sinnvoll und
kann bewusst ausgelassen werden. Wichtig sind aber Orte, an denen die Träger
der Empfänger arbeiten oder wohnen. In der Nähe solcher Flächen sind typische
Aufstellorte für DAU. Wir empfehlen als Planungsgrundlage einen Empfangspegel
von mindestens -80 dBm im Freien für Siedlungsflächen anzusetzen (Parameter für
1m Höhe über Grund, dämpfungsfreier Empfang mit einem Isotropenstrahler).
Dadurch erhalten Sie eine kleine Reserve die Dämpfungen durch
Empfängerantennen, Körpertrageweise sowie Gebäudedurchdringung beinhaltet. Die praktischen Erfahrungen zeigen auch, dass
große Gebäude mit mehreren Abschnitten erheblich kritischer sind, dass heißt
z.B. dass die sichere Notarztalarmierung in einem Krankenhaus fast immer einen
DAU in der Nähe (<500m) erfordert.
Manchmal
gelingt die Versorgung innerhalb von Gebäuden nicht zuverlässig über einen
externen DAU Standort. Das ist allgemein ausgedrückt immer dann der Fall, wenn
die Gebäudedämpfung von außen nach innen so groß ist, dass selbst ein DAU in
der Nähe keine ausreichende Alarmierungsfeldstärke mehr liefert. In diesem Fall
hilft nur die Abstrahlung im Inneren, entweder über Innenantennen oder
Leckkabel. Zur Anbindung an das Außenfeld benötigt der DAU dann zwei
Antennenanschlüsse, einen für die Außenantenne und einen für die Innenantennen
/ Leckkabel. Bei der digitalen Alarmierung besteht die Vereinfachung, dass nur
Sendesignale von außerhalb in das Gebäude geleitet werden müssen, nicht
umgekehrt. Dies vereinfacht die Kopplung erheblich.
Nachdem
ein Netz aufgebaut wurde soll in der Regel auch die Prädiktion überprüft
werden. Dadurch können Fehler in der Planung und im Aufbau leicht erkannt
werden. Über tragbare Empfänger werden die entsprechenden Daten vollautomatisch
im Netzbetrieb erhoben. Es müssen dazu keine Messfahrten, spezielle
Alarmsequenzen in kurzem Abstand oder ähnliches durchgeführt werden. Durch die
Körpertrageweise werden die realen Bedingungen ideal abgebildet. Es wird nicht
nur die Feldstärke gemessen sondern auch ob Alarme ausgewertet werden können.
Durch die kompakte Bauweise des Messempfängers in Form eines DME können die
Geräte permanent in der Tasche getragen werden. Großer Vorteil dabei ist, dass
auch Flächen die mit einem Fahrzeug nicht zu erreichen sind bis zu Gebäude
begangen werden können. Die Messdaten lassen sich übersichtlich in Google Earth
darstellen.
Durch Click auf die
Messkacheln lassen sich die Aufnahmewerte detailliert anzeigen, nachfolgend
z.B. eine Aufzeichnung auf der Autobahn bei 89 km/h.
Für
die Steuerung des DAU Netzes, die Meldung von Fehlern, z.B. durch Stromausfall ist
die ergänzende Nutzung von Ressourcen erforderlich. Eine gängige Praxis ist die
Übermittlung dieser Information im Rahmen 0 eines RPC1 Batches. Nachteilig ist
die Nutzung von RPC1 Ressourcen, hier Belegung von Stellen für Rufnummern
(RIC), die nicht gleichzeitig mit der originären Nutzung erfolgen können.
Konsequenz daraus ist, dass entweder auf ein Achtel der Rufnummern verzichtet
werden muss oder die Alarmierungen sich deutlich verlängern. Das
Flexalarmsystem nutzt keine RPC1 Ressourcen, so dass Ihnen beide Nachteile
erspart bleiben.
Nach
jeder erfolgten Alamausbreitung erfolgt unmittelbar im Anschluss eine
Aussendekontrolle je DAU. Hierfür können ‚strategisch‘ geeignete DAU als
Auswahl konfiguriert werden, so ist es beispielsweise aussagekräftig, wenn DAU
aus dem Netz-Randbereich ihre Rückmeldung abliefern, da dann auch dazwischen
liegende DAU, welche die Nachricht weitergegeben haben, mit dokumentiert
werden. Die Aussendekontrolle liefert die empfangene und wieder ausgesendete Codewortmenge
und einhergehenden Empfangspegel an den DAG zum Soll/Ist-Vergleich zurück. So
kann der Disponent direkt nach dem Alarm den Aussenderfolg kontrollieren und
etwaige Störungen erkennen. Unabhängig davon wird das Ausbreitungsergebnis in
der Log-Datei dokumentiert.
Die
Netzsteuerung und die Netzkontrolle erfolgen auf dem Alarmierungskanal mit
hoher Datendichte. Dadurch geht keine Verlängerung der Alarmierungsdauer
einher, da die Präambelzeit anteilig mit genutzt werden kann. Es besteht dann
kein Bedarf für zusätzliche Kanäle.
Die
Kontrolle des Netzes erfolgt stetig:
•
im z.B. 5-Minutenzyklus
nach jeder zyklischen Aussendung (Pagerkontrolle)
•
Unmittelbar nach jeder
Alarmierung
Die
stetige automatische Vermessung aller Link-Budgets im Netz ist im Grundumfang
enthalten.
• Erkennung langsamer Qualitätseinbußen
•
Grundlage für
Netzoptimierung ohne Messfahrten
Jeder
DAU misst das Linkbudget zu allen anderen Stationen. Die Messung der gegenseitigen
Verbindungsqualität ermittelt die Empfangspegel aller empfangenen Stationen.
• Die Sendeleistung und Zeitschlitzzugehörigkeit
einzelner Stationen ist auf Grundlage dieser Daten anpassbar.
• Zur Minimierung der Aussendeschritte kann für jede
Station optimiert werden, in welchem Zeitschlitz ihre Aussendung liegt.
Generell
bietet das automatisch, stetige Verfahren eine dramatische Einsparung manueller
Messungen bereits bei der Inbetriebnahme. Gleiche Ergebnisse erfordern bei
üblichen Netzen 40 Manntage und viele tausend km Fahrtstrecke nur um eine
Momentaufnahme zu erstellen.
Die
Netzvermessung erfolgt rund um die Uhr mit Min./Max Speicherung; im Mittel werden alle 60 Minuten alle
Verbindungen im laufenden Netzbetrieb neu vermessen. Annahme Netz mit 33
DAU:
n/2 * (n-1) = 33/2 * (33-1) = 528 Messungen/h!
Das
Merkmal ist im Standardumfang integriert, es besteht kein zusätzlicher
Messgeräteaufwand. .
Die Fernkonfiguration per Mobilfunknetz
ist im Rahmen der DAU II-Erweiterung als GSM-Modul in Steckplatz nachrüstbar.
Dies ermöglicht die Anwahl einzelner DAUs im CSD-Mode. Aufgrund dieses
leitungsvermittelten Datendienstes wird keine spezielle Datenkarte
erforderlich. Geeignete Telefonie-Standardkarten sind zu Fixkosten von ca. 50 ct/Monat (pro
DAU) erhältlich.
Systemmonitoring von jedem beliebigen Ort
aus
•
Mess-
und Prüffunktionen; komplette Fernkonfiguration
•
Abruf
von Log-Dateien
•
Einspielen
von Firmware Updates
Es werden 3+2 Speicherbänke im DAU für Image-Dateien vorgehalten;
dadurch kann ein Systemupdate auf die DAU II Erweiterung im laufenden Betrieb
erfolgen.
Die
DAU, die nicht an einen DAG3 angeschaltet sind (Feld DAU), müssen auf die Systemdaten
des Netzes eingestellt werden. Auch ein DAU der vor Ort ausgetauscht wird muss
auf den Standort konfiguriert werden.
Die
Einstellung erfolgt durch Programmierung der erforderlichen Werte in einem
nichtflüchtigen Speicher im DAU (EEPROM).
Der Zugangsweg (GSM, lokale V.24 oder Netzwerk) ist dabei gleichgültig.
Damit nicht alle Kommandos einzeln getippt werden müssen lassen sich alle
Befehle in einem einfachen Textfile editieren und ablegen. Die Übertragung zum
DAU erfolgt dann innerhalb weniger Sekunden.
Im einfachsten Fall beginnt eine Alarmierung mit der
Aussendung über den DAU der Leitstelle. Die Ausbreitung einer Alarmierung im
Netz wird dann durch das Alarmrouting festgelegt. Darüber wird bestimmt, bei
welchem „Absender“ welche DAU wann senden sollen. Durch die Konfiguration ist
es also möglich je nach erstauslösender Stelle eigene Abläufe festzulegen. Die Routinginformation
ist in allen DAU gespeichert, sie muss also nicht dynamisch festgelegt oder gar
im Umschaltfall per Hand geändert werden. Durch das Verfahren ist es auch
möglich die Alarmausbreitung auf beliebige DAU zu begrenzen und damit nur eine
regionale Alarmierung auszulösen. Alle Routingparameter
werden im DAU Parameterspeicher nichtflüchtig abgelegt.
Die
Erweiterung des Netzes um zusätzliche DAU ist jederzeit möglich. Nachdem neue
Standorte errichtet worden sind, wird der DAU je nach HF-Situation per
Ferneinstellung in das Netz integriert. Er ist damit sofort einsatzbereit.
Nachdem er auch im DAG angelegt ist wird er über diesen auch überwacht.
Wenn ein DAG über Zubringer Kontakt zu mehreren
räumlich verteilten DAU, z.B. über VPN Verbindungen hat, kann er zeitgleich
auch an mehreren Stellen Alarme einspeisen und dadurch die Alarmierung
beschleunigen.
Parallele Einspeisung an weitere DAU im Feld
Die
DAU mindestens an den Einspeisepunkten benötigen eine einheitliche Zeitbasis, in
der Regel wird dafür die Option GNSS eingesetzt. Diese bietet zusätzlich den
Vorteil dass die Funkdatenaussendung erheblich präziser erfolgt. Für eine
quasisynchrone Aussendung muss die Abweichung unter 25% der Bitzeit betragen,
bei 1200 Bit/s also kleiner als 833us/4 = 205us sein. Wenn die DAU
Einspeisepunkte mit genügendem Abstand gewählt werden, ist auch eine weniger
genaue Synchronisation über IP denkbar. Die Synchronisation der weiteren Aussendeschritte
erfolgt über den Alarmierungskanal. Als IP Zubringer stehen alle üblichen
Verbindungen (Internet über Kabel oder DSL, Mobilfunk, Richtfunk usw.) zur
Verfügung. Die Zubringer können auch beliebig gemischt werden. Bei Standorten
in Feuer- und Rettungswachen bietet es sich an den vorhandenen Internetzugang
mit einem VPN zu nutzen. Standorte ohne Internetzugang wie Wasserbehälter, Outdoorstationen
werden aus Kostengründen bevorzugt über Mobil- oder Richtfunk angebunden.
Besonders wichtige Standorte können redundant mit zwei (unabhängigen)
Technologien angebunden werden. Die eingesetzten Router schalten die Wege dann
vollautomatisch. Der GNSS Empfänger ist im Funkteil verbaut, d.h. auch der DAU
I ist ohne zusätzliche Elektronikbaugruppen in der Lage als Mehrfachmaster zu
arbeiten. Auf der Rückseite des DAU befindet sich eine HF-Buchse die über eine
Leitung an das Mantelgehäuse geführt wird.
Bei besonderen Anforderungen an die Zubringer kann
auch alternativ eine Datenverbindung über einen gesonderten Funkkanal realisiert
werden. Diese sind dann in eigener Zuständigkeit und ohne Nutzung von
Drittnetzen. Neben den gängigen BOS Kanälen im 2m Bereich gibt es bei der BNetzA
auch Zuteilungen für Einkanalsysteme im Bereich 410/420 MHz. Beide
Frequenzbereiche haben eine Kanalbandbreite von 20 kHz, sie ermöglichen durch
höherwertige Modulationsverfahren aber trotzdem eine Datenübertragung mit bis
zu 9600 Bit/s. Das Modem mit 1200 und 2400 Bit/s ist bereits in jedem Funkteil
integriert, lediglich das High Speed Modem hat einen kleinen Aufpreis.
Die
Systemtechnik der DAU verhindert die Einspeisung von Alarmen, z.B. mit kleinen
Testsendern wie sie für den DME Test genutzt werden, um dadurch die
verstärkende Wirkung eines DAU oder gar des ganzen Netzes zu nutzen. Damit die
DAU empfangene Alarme weiterleiten sind spezielle systemspezifische
Steuerkommandos erforderlich. Dies stellt auch einen wirksamen Schutz vor
Gleichkanalnutzern dar.
Die Systemtechnik ‚Flexalarm‘ beinhaltet auf der DAG
Seite bereits eine offene Schnittstelle zu Einsatzleitsystemen (ELS). Mit
dieser universellen Schnittstelle geht die Initiative ‚DA-Stecker‘ einher; das
Interface steht jedem ELS- und DA Hersteller zur Nutzung kostenfrei zur
Verfügung. Über die bidirektionale Schnittstelle werden sowohl
Alarmierungsaufträge übergeben, als auch Alarmierungsergebnisse der DAU und
Meldungen zum Systemstatus. Wenn in einem Bestandssystem auf einem ELS bereits
eine DAG-Schnittstelle vorgehalten wird, kann Flexalarm auch diese
Schnittstelle adaptieren. Bei einigen Fabrikaten kann dazu die projektbezogene
Offenlegung der Schnittstellenbeschreibung erforderlich sein.
Jeder DAG ist in der Lage von mehreren
Einsatzleitsysteme gleichzeitig angesteuert zu werden. Der DAG unterhält dabei
mit jedem ELS eine eigene überwachte Verbindung. Alarmierungen werden
automatisch prioritätsgesteuert in die eine Alarmauftragsliste einsortiert. Der
DAG kann dies sogar mit unterschiedlichen Leitrechnerprotokollen. Anwendungen
für diesen Betrieb finden sich bei getrennten Leitstellen für Brandschutz und
Rettungsdienst, Stadt- Landkreis oder im zukünftig immer wichtiger werdenden
Vertretungsfall. Die Nachbarleitstellen können dadurch automatisiert direkt aus
ihrem eigenen ELS Alarmierungsaufträge erteilen. Dies kann z.B. die Alarmierung
von überregionalen Rettungsmitteln (Rettungshubschrauber) um bis zu drei
Minuten verkürzen.
Falls eine redundante Anbindung eines ELS an
das DA System gefordert wird realisieren wir dies durch je eine Verbindung vom
ELS zu jedem der dann zwei DAG. Die beiden DAG stimmen sich intern über Ihre
Funktion ab (Netzmaster bzw. Reservemaster). Das ELS übergibt in der Regel an
beide DAG den Alarmierungsauftrag parallel, nur beim Netzmaster wird dieser
aber weiter zu einem Alarm verarbeitet. Beide Anbindungen werden durch
zyklischen Datenaustausch durch das ELS überwacht. Es ist Aufgabe des ELS
Verbindungsverluste dem Nutzer zu signalisieren (siehe auch Client: Akustische
Meldungen).
Der Versand von Alarmemail erfolgt parallel zur
digitalen Alarmierung. Emails können ergänzend zur RPC1 Aussendung oder auch alleinig eingesetzt
werden. Damit stellt das Flexalarmsystem eine integrierte Alarmierungslösung
auch für sekundäre Kräfte ohne eigenen DME zur Verfügung. Mobil empfangen
werden können Sie über jedes übliche Telefon mit Emailfunktion. Die Nutzung
eines Pushemail Postfachs ermöglich durchschnittliche Zustellzeiten von unter
5s. Der Versand erfolgt sobald der Alarmierungsauftrag eingeht, d.h. es wird
nicht gewartet bis der zugehörige RPC1 Alarm zur Aussendung ansteht. Bei großem
Alarmierungsaufkommen ist die Email daher in der Regel sogar schneller als der
klassische Digitalalarm. Der Versand verursacht anders als bei SM-GSM keine
weiteren nutzungsabhängigen Folgekosten. Emailalarm ist im Lieferumfang jedes
DAG3 des Flexalarmsystems kostenfrei enthalten, bauseits ist lediglich ein
Emailpostfach zu stellen. Mit üblichen Internetzugängen ist der Versand von
mehreren Emails pro Sekunde möglich so dass auch große Empfängergruppen sehr
schnell alarmiert werden können. Bei manchen Internetprovidern gibt es die
Möglichkeit ein Emailpostfach mit Verteilerfunktion anzulegen. Durch die
leistungsfähige Anbindung solcher Systeme an das Internet können in der Regel
über 100 Email pro Sekunde versendet werden. Ein weiterer Vorteil ist es, dass
diese Listen durch die lokale Abteilung gepflegt werden können, d.h. der
administrative Aufwand für die Leitstelle ist minimal.
Der Versand von Kurznachrichten (SM = Short Message) erfolgt ebenfalls parallel zur digitalen Alarmierung. SM
können ergänzend zur RPC1 Aussendung
oder auch alleinig eingesetzt werden. Damit ergänzt das Flexalarmsystem die
Alarmierung für Kräfte mit einfachem Mobiltelefon ohne Email Funktion. Die Zustellung
erfolgt in der Regel ebenfalls mit einer durchschnittlichen Zustellzeit von unter 7s.
Der Versand erfolgt wie bei Emails sobald der Alarmierungsauftrag eingeht. Der
Versand verursacht anders als bei Email weitere nutzungsabhängige Folgekosten. Diese
werden in der Regel über Flatratetarife abgedeckt, z.B. 3000 Stück für 6,90
Euro (Stand 12/2018). Die Übergabe an die Mobilfunknetze erfolgt über Funk,
d.h. es ist kein besonderer Zugang zum SMSC eines Netzbetreibers erforderlich. Zur
Risikoverteilung können auch verschiedene Mobilfunkbetreiber genutzt werden.
Als Hardware für die Mobilfunkanbindung wird das auf der DAU II Erweiterung
verfügbare GSM Modul eingesetzt. Dies hat den Vorteil dass keine zusätzliche
Hardware / Antennen aufgebaut werden müssen. Mit einer DAU II Karte ist der Versand von einer SM alle 7s möglich.
Falls in kurzer Zeit viele SM versendet werden sollen, besteht die Möglichkeit
entweder mehrere DAU-II anzubinden oder eigene DAU II Erweiterungsbaugruppen
einzusetzen. Dadurch dass die DAU im Landkreis verteilt sind, kann gleichzeitig
auch der Ausfall oder Überlastung einer Basisstation kompensiert werden. Mit
diesen Maßnahmen ist bei üblichen Netzgrößen (30 DAU) der Versand von bis zu 240
SM pro Minute problemlos möglich. Der SM Versand ist Bestandteil des DAG
Servers, ist aber wegen der besonders ausgerüsteten DAU II Erweiterung nur mit
dieser nutzbar.
Über
Rückmeldungen auf dem Alarmierungskanal signalisieren die DAU nach jeder
Alarmierung Betriebszustände im Netz. Diese werden in der Regel im DAG der
Leitstelle empfangen und im Client visualisiert. Standard ist ein
Umlaufverfahren eingesetzt in dem immer ein Teil der DAU diese Rückmeldung
aussenden. Die Übertragung kann direkt
zur Leitstelle oder auch mit mehrfacher Zwischenumsetzung erfolgen.
Das BOSFUG-DA ist ein Gerät einer neu entwickelten
Geräteserie für Anwendungen bei Behörden und Organisationen mit
Sicherheitsaufgaben (BOS). Die Geräte können ohne Umbau im kompletten 2m
Band(136 - 174 MHz) und damit auch auf allen BOS Kanälen (2XX und 1XX Kanäle)
eingesetzt werden.
Für andere Anwendungen können auch Anlagen im Frequenzbereiche 400..470 MHz
geliefert werden. Die Technische Richtlinie BOS beschreibt zwei Ausbaustufen
von DAUs, bezeichnet mit "I" und "II". Beide Versionen sind
verfügbar, DAU-I lassen sich auch nachträglich zu DAU-II aufrüsten.
Näheres finden Sie unten als PDF Download.
https://www.youtube.com/watch?v=XpHqSn4f0hU
https://www.youtube.com/watch?v=UxRc5LMU2PM
Prospekt Digitale Alarmierung